Waffengesetz für Bogensport

Das neue Waffengesetz gibt eindeutig an, dass Bögen keine Waffen sind, und deshalb aus dem Waffengesetz herausfallen. Anders gesagt: Bögen sind in Deutschland reine Sportgeräte, wie Tennisschläger, Golfschläger, Fußbälle usw.

Das Bogenschießen im heimischen Garten ist also absolut erlaubt. Man muss jedoch dafür Sorge tragen, dass der Pfeil das eigene Grundstück nicht verlassen kann. Ist dies möglich, so kann jemand gegen das Bogenschießen vorgehen und im Falle eines Unglücks kann natürlich der Grundstückseigentümer als auch derjenige der mit dem Bogen geschossen hat, in Regress genommen werden.

Auch das Bogenschießen im Wald, auf dem freien Feld oder anlässlich von Feierlichkeiten (z. B. auf einer Kirmes oder Mittelaltermarkt) ist erlaubt und dagegen ist gesetzlich nichts einzuwenden. Der Eigentümer des Grundstücks muss jedoch darüber informiert werden und dem Schießen auch zustimmen. Wenn bei diesem Schießen sicher gestellt ist, dass nach menschlichen Ermessen nichts passieren kann, darf dann auch geschossen werden. Aber immer gilt, der Bogenschütze haftet für seinen Pfeil.

Zusammenfassung:

Der Bogen unterliegt in keinster Weise dem Waffengesetz. Sie dürfen grundsätzlich überall schießen, sollten jedoch die Einwilligung des Grundstückeigentümers haben und müssen gewährleisten können, dass durch Ihr Handeln keinerlei Gefährdung für andere besteht.

 

Langbogen

Dieser Bogentyp hat die Besonderheit gegenüber den anderen Bögen, dass er nur einfach gebogen ist.

Dies ist die Urform des Bogens wie z.B.der Englische Langbogen.
Dieser wurde als Kriegswaffe eingesetzt und hatte eine enorme Durchschlagskraft.
In den meisten Fällen besteht er aus einem Stück und ist nicht selten bis zu 2
Meter lang.
Dieser Bogen wird ohne Visier geschossen d.h. er wird instinktiv
geschossen.
Wird der Bogen nicht geschossen, so wird die Sehne entspannt,
d.h. die Spannung vom Bogen genommen, damit dieser nicht ausleiert.
In England wurden die Bögen mit bis zu 120 lbs geschossen.
Heutzutage werden normal bis zu 60 lbs geschossen.

Recurvebogen

Der Recurvebogen ist eine Weiterentwicklung des Langbogens.
Seine Besonderheit liegt darin, dass die Wurfarme nach vorne gebogen sind.
In dieser Biegung wird beim Spannen des Bogens die meiste Energie gespeichert.

Dadurch kann der Bogen mehr Energie auf den Pfeil übertragen, als ein
Langbogen mit gleicher Zugkraft.
Es gibt zwei Typen von Recurve:
Zum Ersten den Jagdrecurve, der etwas kürzer ist ,aus einem Teil besteht und Blank
geschossen wird.
Zum Zweiten den Take Down, der in drei Teile zerlegbar ist.

Das Mittelteil und die beiden Wurfarme sind sehr schnell zerlegbar, da diese
gesteckt werden.
Beim Take Down kann man die Wurfarme austauschen, um das
Zuggewicht zu verändern.
Dies ist bei einem Jagdrecurve nicht möglich.

Beide Bögen werden generell immer- wenn diese nicht geschossen werden -
entspannt, damit die Wurfarme nicht ausleiern und Ihre Wurfkraft nicht
verlieren.
Auf dem Bild sieht man einen Recurve der zum Fita-Schiessen
benutzt wird und mit viel Zubehör bestückt ist.
Es ist ein Visier verbaut das man auch bis 90 Meter punkt genau die Mitte der Scheibe treffen kann.

Die Stabiliesatoren sollen den Bogen im ausgezogenen Zustand und beim Schuß
beruhigen.

Compundbogen

Der Compundbogen ist die technisch aufwendigste Form der Bogentypen.
Seine Besonderheit liegt darin, dass die Sehne über exzentrische Umlenkrollen geführt wird.
Dadurch erreicht man, dass ab einem bestimmen Punkt beim Spannen der Sehne die Wirkung der Exzenter einsetzt.
Im gespannten Zustand hat der Schütze bis zu 80 %
Zugentlastung (Let-Off).
Das hat zur Folge, dass Compoundbögen hohe Zuggewichte haben,und trotzdem noch problemlos bewältigt werden können.
Der oben abgebildete PSE Firestorm ist z.B. mit einer Zugkraft von 70 lbs.
(englische Pfund) und einem Let-Off von 80 % erhältlich.
Im gespannten Zustand hat der Schütze nur 14 lbs. zu halten.
Trotzdem wird beim Schuss die Energie von 70 lbs. auf den Pfeil abgegeben.
Das sind dann Pfeilgeschwindigkeiten von 300 Fuß/sec. (330 km/h).
Dadurch bekommt der Pfeil natürlich eine sehr gestreckte Flugbahn.
Das falsche Einschätzen der Schussentfernung ist nicht mehr so gravierend.
Die Folge: Der Bogen wird (in den Ländern, in denen es erlaubt ist) gerne zur Jagd genommen.
Und damit man dabei nicht im Unterholz hängen bleibt, ist der Bogentyp in den meisten Fällen sehr kurz gehalten.
Der Compoundbogen bleibt im Gegensatz zu den anderen Bögen immer gespannt.
Ohne eine entsprechende Einspannvorrichtung ist das Spannen und Entspannen auch gar nicht möglich!
Auf diesem Bild unten können Sie einiges über den Compoundbogen erfahren.
Der Bogen setzt sich aus 3 Teilen zusammen - den beiden Wurfarmen und dem Mittelteil (hier mit angebautem Visier und angebauter Pfeilauflage).
Deutlich zu erkennen: Das Bogenfenster.
Es sorgt dafür, dass der Pfeil das Bogenmittelteil nicht so stark "umfliegen"
muss. Gleichzeitig hat man durch das Bogenfenster den Blick frei auf das
angebaute Visier.
Direkt darunter: Der Griff - beim Rechtshandbogen für die
linke Hand geformt; die rechte Hand zieht die Sehne (hier mit einem Release).

Es gibt auch die (seltene) Variante, dass die Sehne mit einem Fingertab
gezogen wird, wie bei einem Recurve-Bogen. Das geht bei großen und nicht zu
starken Bögen (bis ca. 40 lbs.)
Beachten Sie, dass Sie dann auch eine Recurve-Pfeilauflage und Recurve-Pfeile (eine Feder steht seitlich ab) benötigen.

In der Sehne angebracht: ein Peep-Sight. Eine kleine Scheibe
mit einem Loch in der Mitte. Durch dieses Loch zielt man über das Visier auf das
Ziel (vergleichbar mit einem Diopter beim Gewehr).
Die meißten Compoundbögen sind übrigens so gefertigt, dass man durch gleichmäßiges Herausdrehen der Wurfarmbolzen das Zuggewicht um ca. 10 lbs. reduzieren kann (bei einigen Herstellern sogar mehr).
Empfohlene Compoundbogen-Stärken:

Frauen schießen in der Regel mit Compoundbögen im Bereich von 40 bis 55 lbs. Männer im Bereich 50-60 lbs. (mehr ist bei FITA-Turnieren nicht erlaubt). Ein 10 jähriger Junge kommt mit einem Bogen um die 15 bis 25 lbs. gut klar.

Reiterbogen

Der Reiterbogen ist eine Art von Bogen, der - da er sehr klein ist - vorwiegend
von berittenen Kriegern verwendet wurde. Er kann aber auch vom Boden aus
eingesetzt werden. Die Reiterbögen der einzelnen Völker unterscheiden sich nur
wenig in Form und Aufbau. Die Größe der Bögen ist nicht durch den
Verwendungszweck beschränkt, sondern alleine durch die zur Verfügung stehenden
Materialien. Der übermannsgroße japanische Bogen, der Yumi, wird auch vom Pferd
aus abgefeuert ebenso wie der sehr kleine türkische Reiterbogen.

Das ABC des Bogensports

A

Alle ins Gold
Das ist der Gruß unter den Bogenschützen, den man sagt, um viel Glück zu wünschen.

Ankerpunkt
Ist der Punkt, den jeder Schütze individuell für sich beim Spannen des Bogens mit der Zughand finden muß.

Armschutz
Dient dazu, den Bogenarm vor der schmerzhaften Berührung der Sehne zu schützen, er wird innen am Unterarm befestigt.

Auszug
Jeder Schütze hat einen bestimmten Auszug, gemessen von der Griffstückinnenkante bis zum Nockpunkt der Sehne.


 

B

Befiedern
Der Schaft des Pfeiles wird mit meist drei Naturfedern oder Weichplastikfahnen versehen, um den Pfeil zu stabilisieren, hier gibt es unterschiedliche Längen.

Blankbogen
Auch genannt Barebow, ein Bogen ohne Visier.

Bogenschlinge
Wird an der Bogenhand und am Bogen befestigt und dient dazu, daß der Bogen nach dem Lösen nicht herunterfällt.

Bogenständer
Darauf wird der Bogen abgestellt, z.B. beim Pfeilholen.

Brustschutz
Dient sowohl zum Schutz der Brust vor schmerzhafter Berührung mit der Sehne als auch zum Abhalten der Sehne von störender Kleidung.

Button
Die Pfeilanlage, ein wichtiges Utensil für das Grob- und Feintuning beim Bogenschießen, er drückt den Pfeil mit einer innenliegenden, verstellbaren Feder von der Pfeilauflage weg vom Bogenfenster, so wird der Pfeil in die richtige Richtung gedrückt.


 

C

Cams
Rollen an den Bogenenden bei Compoundbogen.

Checker
Hilfsmittel, um den Nockpunkt richtig einzustellen.

Compoundbogen
Diese Art von Bogen arbeitet mit dem sog. Flaschenzugprinzip. Durch die Rollen, die sog. Cams an beiden Enden der Wurfarme kann das Zuggewicht des Bogens bis zu 80% reduziert werden.


 

F

Feldbogen
Auch genannt Jagdbogen, wird eingesetzt beim Feldbogenschießen oder beim 3-D-Schießen.

FLU FLU
Der Flu Flu Pfeil ist besonders für kurze Distanzen designt. Hierdurch eignet er sich gesondert für fliegende oder hoch liegende Ziele. Der Flu Flu Pfeil fliegt nicht weit und ist infolgedessen leichter zu finden. Er besitzt nach verhältnismäßig kurzer Flugzeit einen hohen Luftwiderstand. Direkt nach dem Schuss legen sich die Federn des Flu Flu Pfeils an und stehen sich nach kurzem Flug auf. Mit Hilfe die hiermit entstandene größeren Fläche bremst der Pfeil plötzlich stark ab und fällt daraufhin geradezu senkrecht vom Himmel. Wir verwenden bei den Flu Flu Pfeilen eine Sechsfach-Befiederung.

 


 

G

Gipfelzuggewicht
Maximales Zuggewicht beim Compoundbogen.

Gruppierung
Die Pfeile sollten auf der Scheibe nah beieinander liegen.


 

J

Jagdbogen
Den asiatischen Bögen nachempfunden, ohne Zielhilfen.


 

K

Kisser
Ein Teil aus Kunsstoff, welches auf Höhe des Mundes in die Sehne eingearbeitet wird und der Kontrolle des Auszuges dient.

Klicker
Dieses Metallteil wird vor der Pfeilauflage montiert und kontrolliert so den gleichmäßigen Auszug, es "klickt" wenn der richtige Auszug erreicht ist.

Köcher
Hier werden die Pfeile aufbewahrt und am Körper getragen.

Kyudo
Japanische Bogensportart.


 

L

Langbogen
Ein traditioneller Bogen, der ohne Hilfsmittel wie Visier etc. auskommt.

Leitfeder
Die Leitfeder ist ein Teil der Befiederung und dient zum richtigen Einlegen des Pfeiles.

Lösen
Das Loslassen der Sehne beim Schuß.


 

M

Mittelwicklung
Hier wird der mittlere Teil der Sehne umwickelt, auf dem auch der Nockpunkt fixiert ist, um vor Abnutzung zu schützen.


 

N

Nachzielen
Nach dem Abschuß des Pfeiles sollte man noch einige Zeit in der Körperhaltung verbleiben.

Nock
Aufsatz aus Kunststoff, der am Ende des Pfeiles angebracht wird, um diesen damit an der Sehne zu befestigen.

Nockpunkt
Markierung der Sehne auf der der Pfeil aufgesetzt wird.


 

P

Peep
Auch genannt Sehnenvisier, ein Stück Kunststoff mit einem Loch, welches in die Sehne in Augenhöhe eingearbeitet wird.

Pfeilauflage
Wird am Schußfenster montiert und dient zur Auflage des Pfeiles.

Primitivbogen
Auch gennant Selfbow, ein Bogen ohne irgendwelche Zielhilfen, geschossen wird instinktiv.


 

R

Recurvebogen
Wird auch Olympischer Bogen genannt, durch die gebogenen Bogenenden (Wurfarme) speichern sie mehr Energie und haben so einen höheren Wirkungsgrad als z. B. Flach- und Langbogen.

Recurve
Ende des Wurfarmes eines Recurvebogens.

Release
Wird von den Compondbogenschützen verwendet, es wird in die Sehne eingehängt und diese damit gespannt und dann ausgelöst.


 

S

Scheibenauflage
Wird auf den Zielscheiben aufgebracht und ist bedruckt mit farbigen Ringen.

Schußfenster
Auch als Shelf bezeichnet, ausgeschnittener Mittelteil des Bogens oberhalb des Griffes.

Scope
Ein Vergrößerungsglas, welches am Visier befestigt wird.

Sehnenwachs
Ein Imprägniermittel zur Verlängerung der Haltbarkeit der Sehne.

Selfbow
Auch gennant Primitivbogen, ein Bogen ohne irgendwelche Zielhilfen, geschossen wird instinktiv.

Spinewert
Wert für die Steifheit eines Pfeiles, gemessen durch Auflegen eines Gewichtes auf die Mitte des Schaftes und die dadurch enstandene Durchbiegung.

Spinne
Wird an die Vorderseite des Bogens angeschraubt, um daran die Stabilisatoren zu befestigen.

Stabilisator
Gewichte, auf Stangen angebracht, am vorderen Mittelteil des Bogens angebracht, um den Bogen auszutarieren.

Stringwalking
Zielhilfe, dabei greift der Schütze, je nach Entfernung des Zieles, die Sehne weiter unter dem Pfeil.


 

T

Tab
Aus Leder oder Kunstleder, um die Finger beim Ziehen der Sehne zu schützen.

Take down
Ein Langbogen ist entweder einteilig oder besteht aus 3 Teilen.

Trockenschuß
Bezeichnet das Loslassen der Sehne, ohne daß ein Pfeil eingelegt wurde. (Bitte niemals Trockenschießen, kann den Bogen zerstören!!!)


 

V

Visier
Mechanisch-Optische Zielhilfe.


 

W

Wurfarme
Obere und untere Enden des Bogens.


 

Z

Zuggewicht
Kraftaufwand beim Spannen des Bogens.