Böllerschützen

Die Böllerschützenkompanie
der Vorm. Privil. Schützengesellschaft 1306 Bamberg e.V.

Hervorgegangen aus Tradition und Brauchtum wurde die Böllerkompanie der SG 1306 im Jahre 1998 neu organisiert um die älteste Schützengesellschaft von Oberfranken und der größten Schützenvereinigung von Bayern, mit über 800 Mitgliedern, in Würde zu repräsentieren.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden besitzt die Kompanie eigene Uniformen. Diese Uniformen wurden getreu der Vorlage des Fürstbischofs Philipp von Frankenstein in Verbindung mit der damaligen Schützenordnung von 1752 angefertigt. Als Ausstattung von Böllergeräten kann die Kompanie 5 Kanonen, 2 Handböller und einen Schaftböller ihr Eigen nennen, wobei die einzelnen Mitlieder zusätzlich auch private Geräte bei Bedarf mit einbringen.

Mit Ihren derzeit 23 aktiven Böllerschützen, die alle eine Schießerlaubnis für Kanonen und Handböllergeräten besitzen, nimmt sie nach Auftrag und Einladung am kulturellen Leben in ganz Deutschland teil. Oft sind dies: runde Geburtstage ab 50 Jahre, Ehrungen, Hochzeiten und Beerdigungen von Vereinsmitgliedern, Totengedenken, Königsproklamationen, Begrüßungen von Persönlichkeiten, Festumzüge, Prozessionen und Veranstaltungen des BSSB in dessen Organisation sie fest eingebettet ist. Ihr Standort ist "Kunigundenruh", vor den Toren Bambergs im nahegelegenen Hauptsmoorwald Richtung Pödeldorf.

Seit 1767 bis 1987 versuchte die SG 1306 eigene Kanonen anzuschaffen, da bis dato nur mit geliehenen Geräten geböllert wurde. 1784 hatte man bereits 3oo Gulden zum Bau einer Kanone bereit, doch dieses Geld wurde den damals durch Treibeis in Not geratenen Bürgern der Stadt Bamberg übergegeben und auf die Kanone verzichtet.   Am 3.10.1987 konnte die SG 1306 gleich zwei Kanonen offiziell ihr Eigen nennen. Die Patenschaft übernahmen Gudila - Freifrau von Pölnitz und Klaus Freiherr von Adrian-Werburg, deren Namen die Lafetten der Kanonen heute zieren. 10 Jahre später folgte das Flaggschiff der Kompanie: Ein Abguss der ältesten Kanone der Altenburg von 1738 versehen mit dem ältesten Siegel der Stadt Bamberg.

Als 2. Heimat der Böllerkompanie wurde im Laufe der Zeit die "Altenburg". Jedes Jahr ruft Bezirkstagspräsident und Vorsitzender des Altenburgvereins Edgar Sitzmann "seine Kompanie" auf die Burg um zu gesellschaftlichen Anlässen den mittel- alterlichen Flair aufleben zu lassen.  Die so entstandene Symbiose fand ihren Höhepunkt im Jahr 2002 als Edgar Sitzmann im Rahmen der Bam- berger Schießsporttage auf Kunigun- denruh zum Ehrenkommandanten der Böllerkompanie ernannt wurde.

"Böllern" ist geschichtlich, fundamentiertes Brauchtum von dem nur bei traditionellen und kulturellen Anlässen von uns Gebrauch gemacht wird!

Böllerkommandant:

nicht besetzt

Impressionen

Schaftböller "Herbert", Kaliber 26 mm Eingeweiht durch Herrn Herbert Lauer, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg und Ehrenschützenkommissar der SG 1306 anläßlich des Senioren- und Ehrennachmittags der SG 1306 am 10.11.2002
Umzug durch die Stadt anläßlich des Bayerischen Schützentages in Bamberg
Bayerisches Böllerschützentreffen im Allgäu
Abfeuern der größten Kanone der Böllerkompanie
linkes Bild: Kanone aus Bronce-Guss, Kal. 50 mm 
rechtes Bild: Ältestes Siegel der Stadt Bamberg, eingegossen in das Kanonenrohr
Die Böllerkompanie nachts auf der Altenburg
Auszug aus FT vom 1. Oktober 2002